Schneeberg - Waxriegel 26.2.2011

Immer schon wollte ich auch einmal im Winter auf den Schneeberg gehen. Heute ist dafür ein guter Tag: Die Familie ist den ganzen Tag auf einem Filzkurs beschäftigt und vermisst mich daher nicht, das Wetter soll kalt, aber schön werden, und es liegt, wenn man die Bilder der Webkamera betrachtet, relativ wenig Schnee. Besser kann´s also nicht mehr werden, daher breche ich um 7:45 von zu Hause nach Puchberg auf. Am oberen Ortsrand starte ich um 8:15 und wandere auf der Fahrstraße entlang der Zahnradbahn bis zur Station Baumgartner, dann den verschneiten Wanderweg zur Bergstation der Zahnradbahn, um zuletzt noch den Waxriegel (das ist der kleine Gipfel hinter der Bergstation der Bahn, 1.888 m hoch) zu besteigen.

Blick Richtung Puchberg am Beginn meiner Wanderung. Leider hat sich eine hohe Wolkendecke über den Himmel geschoben, ansonsten sind die Bedingungen aber bestens: kalt mit ca. -6 °C, ruhig, gute Sicht.

Der Weg führt entlang der Osthänge des Hohen Hengstes, immer parallel der Bahntrasse, die man meistens sehen kann.

Nach einiger Zeit öffnet sich der Tiefblick ins Rohrbachtal.

Schon weiter oben, im Hintergrund ...

 ... die Hohe Wand.

Nach einer Biegung wird erstmals das Elisabethkirchlein am Rand des Schneebergplateaus sichtbar.

Am Kaltwassersattel - der Hohe Hengst ist bereits hinter mir.

Hier endet der direktere, steilere Weg vom Schneebergdörfl herauf über das Mieseltal. Ich wußte nicht wie die Bedingungen sind, deswegen wählte ich den längeren, aber leichteren Weg entlang der Zahnradbahn.

Die Station Baumgartner - tief verweht.

Blick hinauf - das Kirchlein ist noch weiter weg, als es von hier aussieht.

1.397 m - noch 400 m Aufstieg, eine Stunde.

Die Station Baumgartner

Erstmals auch ein Blick zur Rax.

Jetzt kommt doch noch die Sonne heraus, und alles sieht gleich ganz anders aus.

Die Tafel, man dürfe die Gleisanlagen nicht betreten, hat ihre Berechtigung, so lange Züge verkehren. Der Damm ist hoch und schmal, ein Fußgänger hätte neben einem Zug kaum Platz. Jetzt aber, wenn der Gehweg tief verschneit ist und keine Züge verkehren, wandern alle entlang der abgewehten Gleise.

Rückblick zur Station Baumgartner. Nach einem zweiten hohen Damm zweigt der Weg dann ab von der Bahntrasse.

Blick zum Unterberg. Auf den Bergkuppen davor, weit unter mir, war vor einigen Tagen die Grenze einer Hochnebelschicht. Der Wind der letzten Tage hat dafür gesorgt, dass Raureif nur mehr an windgeschützten Stellen geblieben ist.

Vor bald 20 Jahren war hier heroben ein Waldbrand, Ende August nach einem außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer (man sagt, der Funkenflug der alten Dampfloks hätte damals den Brand ausgelöst - jetzt verkehren fast nur mehr Dieselloks). Nur sehr langsam wächst hier auf dieser Höher wieder Wald nach.

Die Hohe Wand

Blick hinunter zum Schneebergdörfl und nach Puchberg, das bereits 1.000 m tiefer gelegen ist. Dahinter Schober/Öhler und Größenberg, rechts hinten die Hohe Wand

Der Hohe Hengst (1.450 m) - hinter seinem bewaldeten Rücken verläuft die Trasse der Bahn - und auch der Weg, den ich genommen habe.

Das meiste, was hier nachwächst, sind Latschen

Blick zur Rax - jetzt auch im Sonnenschein

Der Krumbachstein (1.602 m), dahinter das Stuhleck (1.782 m)

Im obersten Teil führt die Schneebergbahn durch einige Tunnels, deren eingeschnittene Portale durch Holzkonstruktionen vor Schneeverwehungen geschützt sind.

Endlich beim Elisabethkirchlein 1.803 m)

Prächtiger Blick zur Rax von hier.

Bei der Bergstation der Schneebergbahn. Die gerippten Schneeverwehungen sind hier von feinem Staub bedeckt, der nebenan vom schneefreien Weg abgeweht wurde.

Auf dem Kirchlein ist eine Webkamera montiert. Da ich alleine heroben bin, dachte ich mir, ich wink´ mal in die Kamera:

Dankenswerter Weise hat mir Otto Steinmann, der Geschäftsführer der Firma Stone-Rich, dieses Bild zur Verfügung gestellt, das seine Webkamera - eine von mittlerweile 15 Kameras - um 12:17 aufgenommen hat. Big Brother is watching you ...

Der neue Bergbahnhof der Schneebergbahn - momentan meterhoch vom Schnee verweht.

Blick vom Bergbahnhof ins Tal über Puchberg. Das Wiener Becken im Dunst, hier heroben ist die Luft aber klar.

Die Schneeverwehungen sind nach intensivem Tauwetter so hart gefroren, dass man darüber wandern kann, ohne wesentlich einzusinken. Dank meiner Kahtoola Spikes kein großes Problem, noch auf den ...

 ... Waxriegel (1.888 m) zu gehen. Blick von hier zum Gipfelgrat des Schneebergs mit dem Klosterwappen (2.076 m) ganz links. Mein Plan war so weit zu gehen, wie es möglich und sinnvoll ist. Bei ca. -5 °C und Wind von etwa 70 km/h ist hier um 12:40 Schluss. Zum Klosterwappen und zurück wären bei diesen Bedingungen noch mindestens 2 Stunden zu veranschlagen, und ich bin bereits 4 1/2 Stunden unterwegs. Auch sind die Tage noch nicht so lang.

Ich treffe einen anderen Wanderer (vermutlich den einzigen des Tages), und wir machen gegenseitig Bilder.

360 Grad Panorama vom Gipfel des Waxriegels (1888 m), Schneebergmassiv. Die Sonne ist leider wieder hinter Wolken verschwunden. Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung. Für die Bilder dieses Panoramas musste ich das mitgebrachte Stativ festhalten - sonst hätte es der Wind weg geblasen.

Der Wind hat auch dafür gesorgt, dass der Großteil des Raureifs vom Gipfelkreuz geblasen wurde - trotz der großen Kälte.

Beim Abstieg. Hier ist irgendwo der Fahrweg, auf dem ich mit Roger und Ann Hiley am 28.Mai 2010 von der Zahnradbahn zum Klosterwappen und zur Fischerhütte gewandert bin. Jetzt ist er komplett zugeweht.

Wieder zurück in ruhigeren Gefilden.

Jetzt, wo ich wieder abwärts wandere, kommt die Sonne heraus.

Sie "versüßt" mir den Weg hinunter ...

 ... durch die zauberhafte Schneelandschaft.

Wieder knapp vor Puchberg und beim Auto angekommen, um etwa 15:15.

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